ELWG - das neue Energiegesetz

11. Dezember 2025 – Nach mehr als vier Jahren Wartezeit und bereits laufenden EU-Vertragsverletzungsverfahren gibt es nun doch noch eine Einigung beim Elektrizitätswirtschaftsgesetz (ElWG). 

Damit erhält die heimische PV- und Batteriespeicher-Branche zumindest Klarheit über die neuen Regeln der Stromerzeugung in Österreich und kann für die kommenden Jahre planen. Aufgrund der letzten Änderungen sieht die PV Branche das Gesetz positiv.

PV-Spitzenkappung: Bei neuen PV-Anlagen wird die maximal mögliche Einspeiseleistung (in Kilowatt – kW) künftig auf 70 Prozent der PV-Modulleistung (in Kilowatt peak – kWp) begrenzt. Selbst produzierter Sonnenstrom kann dabei weiterhin direkt im Haushalt oder Betrieb genutzt werden – die reduzierte Einspeisemöglichkeit setzt zudem einen zusätzlichen Anreiz für höheren Eigenverbrauch. Für typische Privathaushalte bedeutet die 70-Prozent-Kappung lediglich rund zwei Prozent weniger Stromeinspeisung pro Jahr, schafft jedoch spürbar mehr Netzkapazität im Gesamtsystem.

Netznutzungsentgelt
PV-Anlagen bis 20 kW netzwirksamer Leistung können weiterhin kostenfrei in das Stromnetz einspeisen. Für größere Anlagen – bestehende wie neue – gilt ab 2027 ein fixer Beitrag von 0,05 Cent pro Kilowattstunde (ct/kWh). 

Batteriespeicher von Netzentgelten befreit
Batteriespeicher werden von den Netzentgelten befreit, wenn sie „systemdienlich“ betrieben werden. Dieser Punkt ist sehr interessant, aber noch etwas undurchsichtig, denn was genau ist systemdienlich und wie wird es abgerechnet? Die Netzentgelte sollen dafür sorgen, dass das Stromnetz von allen Nutzern effizienter und schonender genutzt wird, ein so genannter „systemdienlicher Betrieb“ wird unterstützt.

Sozialtarif 
Vom Sozialtarif in Höhe von 6 Cent pro Kilowattstunde für die ersten 2900 Kilowattstunden (kWh) profitieren nach der Einigung nun nicht nur die rund 250.000 vom ORF-Beitrag befreiten Haushalte, sondern auch rund 40.000 Arbeitslose und Notstandshilfe-Bezieher. Die Kosten des Sozialtarifs von rund 60 Millionen Euro jährlich muss laut dem Gesetz die Strombranche tragen.

Generell in Bezug auf Speicher
Immer mehr Haushalte und Unternehmen erzeugen Strom selbst, meist mit Hilfe von Photovoltaik. Und so ist die Zahl der PV-Anlagen in den vergangenen Jahren rasant gestiegen. Aktuell erzeugen rund 450.000 Kleinanlagen mit weniger als 20 kWp Sonnenstrom zum Eigenverbrauch und speisen Überschüsse ins Netz ein – die meisten dieser Anlagen befinden sich auf Wohngebäuden. Vor fünf Jahren waren es gerade einmal 100.000. Rund 200.000 der PV-Haushalte verfügen zusätzlich über Batteriespeicher. Das ist insofern gut, da Speicherlösungen eine höhere Deckung des Eigenverbrauchs und dadurch eine günstigere Stromversorgung für diese Haushalte ermöglichen.



 


Argument #9 Umweltschutz